Dass ausgerechnet der kritische Denker Peter Paul Wiplinger Kreuze im Stadtbild entdeckt hat, das kann verwundern. Der Bilderzyklus der dabei entstanden ist, wird im März im Quo vadis? ausgestellt: „Bozener Kreuze“. Montags bis freitags ist die Fotoausstellung von 11-16 Uhr geöffnet.
Peter Paul Wiplinger nähert sich dem Gekreuzigten auf biographische und poetische Weise. Neben den Fotos hat er eine ganze Reihe von Texten zum Kreuz verfasst. Das besondere an diesen Texten ist, dass sie auf Schachteln geschrieben sind. Daher rührt auch der Titel dieser Texte: Schachteltexte. Das Ringen mit Kirche und Tradition einerseits und die persönliche Berührung durch den Gekreuzigten treten hervor.
Wiplinger, 1939 in Oberösterreich geboren, lebt seit 1960 in Wien. Nach seinen Studien (Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie) hat er als Fotograf und Kulturpublizist gewirkt. Zuletzt hat er auch das internationale Parkett als Lyriker betreten. Seine Schachteltexte sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Neben mehr als 100 Fotoausstellungen im In- und Ausland war er jahrelang als Werbetexter und als Leiter einer Kunstgalerie tätig.
Das Quo vadis? ist zwar keine Galerie, aber doch ein Freiraum, in dem Dialog mit Kunst und Kultur möglich ist. Aufgrund der Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus ist eine Vernissage nicht möglich. Die Ausstellung ist dennoch montags bis freitags von 11-16 Uhr zu besichtigen. Zwischen 12 und 12:15 Uhr findet je ein Mittagsgebet statt, bei dem jede/r teilnehmen kann: In dieser Zeit bleibt die Tür verschlossen.
Hier finden Sie die Einladungskarte zum Download!
Hier sehen Sie einen der Schachteltexte, der auch Teil der Ausstellung ist.
Kreuzweg
den Kreuzweg des
Lebens gehen
Sein Kreuz tragen - „jeder hat sein Kreuz zu tragen, das Kreuz seines Lebens“, sagte immer mein Vater. Immer wieder sagte er: „Jeder muß sein Kreuz tragen“. Und er trug sein Kreuz auf seinem Lebenskreuzweg bis zuletzt hingebungs-voll, geduldig und mit Gottvertrauen, in Demut.
Auch den Tod seiner Söhne nahm er
auf sich als sein ihm von Gott auferlegtes Kreuz.
„Sein Wille geschehe“ sagte er; und betete still
und laut-los unter Tränen. Vater war
ein Gott ergebener Mann, sein Leben lang.
Für meinen Vater
P.P.Wiplinger
Wien, 30.10.2018
Weitere Informationen unter http://www.wiplinger.eu
Foto: Annemarie Susanne Nowak, 10/2019
Compassion – eine Einladung
In der Fastenzeit hängt in unserer Auslage ein Kreuz. Es ist die Einladung das eigene und das fremde Leid dem kreuztragenden Christus anzuvertrauen. Dies ist täglich zu unseren Öffnungszeiten möglich.
Atempause – das Mittagsgebet
Montags bis freitags wird von 12–12:15 Uhr eine Atempause gehalten. Alle sind herzlich eingeladen, bei dieser stillen Viertelstunde teilzunehmen. Ein Impuls zum Tag oder ein Psalmgebet rahmen diese Zeit der Unterbrechung.
Aktuelle Öffnungszeiten: Montag–Freitag, 11–16 Uhr. Sie erreichen uns auch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 01 /5120385.